Die ganzen Jahre habe ich das Gefühl drehe ich mich im Kreis, im Grunde geht es immer um dasselbe Gefühl Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und Leere.
Jetzt ist meine innere Wut und der Selbsthass gegangen, wohlmöglich durch die höhere Dosis Venlafaxin, aber auf einmal ist in mir diese unerklärliche Traurigkeit, Kraftlosigkeit.
Ich verstehe nicht, woher diese kommt.
Eigentlich könnte ich mich doch freuen, denn am Heiligabend sind wir bei meiner Mutter eingeladen, ich brauche nicht zu kochen und wie wild vorher zu putzen, mein Mann ist auch da bis zum Zweiten Weihnachtstag, Tja und gesund bin ich auch wieder.
Deswegen kann ich es absolut nicht verstehen das es in meinem Herzen gerade so schwer anfühlt, ich bin in letzter Zeit oft müde und ausgelaugt.
Aber das schrieb ich ja schon einmal.
Ich will absolut kein Mitleid haben von irgendwelchen Menschen, deswegen war ich erst am Überlegen, ob ich überhaupt etwas schreibe.
Aber ich denke, wenn ich meine Gefühle besser aufschreiben kann als sie zu nennen, vielleicht geht es mir dann etwas besser.
War das in den letzten Tagen wirklich, vielleicht alles Zuviel?
Hat mich das Gutachten doch mehr mitgenommen als ich gedacht habe, oder habe ich nur zu lange geschwiegen?
Ich habe doch mit Mama gesprochen und sie hat sehr liebevoll reagiert, oder war es jetzt einfach zu spät dafür. Hätte ich mir gewünscht, dass sie diese Einsicht schon viel früher bekommen sollte?
Ja natürlich, ich habe es mir immer gewünscht, dass sie mich einmal versteht, dass sie auch sieht, wie ich unter ihrer Alkoholsucht gelitten habe, was ich für sie getan habe und wer letztendlich die Verantwortung trug.
Die Therapeutin meint ich soll mir immer wieder ins Gedächtnis rufen
„Sie war die Mutter – Ich war das Kind …
Damit ich wohl verinnerliche das sie die Verantwortung getragen hat und nicht ich.
Aber die hatte sie damals nicht wirklich, denn umso älter ich wurde umso mehr übertrug sie mir wahrscheinlich unbewusst die Verantwortung und ich habe sie bereitwillig angenommen. Und jetzt werde ich sie nur schlecht wieder los.
Was man sich einmal antrainiert hat, wird man nur ganz schwer wieder los, so habe ich das Gefühl.
Genauso wie mit der Sorge um meine Mutter, die ich mir fast jeden Tag mache und die ins unermessliche steigt, wenn sie mal krank wird oder sie nicht als Telefon geht.
Also die Gefühle sind immer die gleichen, irgendwie habe ich das Gefühl, das ich mich in einem Hamsterrad drehe.
Im August bin ich drei Mal Wöchentlich meinem Sport nachgegangen eifrig und voller Motivation bin ich da ran gegangen.
Dann kamen ein paar Krampfanfälle und die Bronchitis dazwischen, sodass ich nicht gehen konnte, die Motivation war im Keller.
Ich dachte nach den Wochen musst du wieder ganz von vorne beginnen, da schwand die Lust weiterzumachen und wieder zu kämpfen.
Jeder Tag ist für mich ein Kampf gegen Windmühlen, wenn ich kein Sport mache, dann habe ich starke Schmerzen am ganzen Körper.
Und zumindest kann ich auch so mein Gewicht etwas halten,
Ich muss sowieso schon auf alles verzichten, Süßigkeiten Zuviel Salz und Fett sind von meinem Ernährungsplan gestrichen, mit dem Rauchen habe ich aufgehört, trinken tue ich auch nichts also was bleibt mir noch nur noch der Wille das es irgendwann wieder erträglicher wird, durch Sport – mit meinen Schmerzen umzugehen.
Aber ich kann mich jetzt im Moment absolut nicht aufraffen, irgendwie macht mir nichts mehr richtig Freude.
Alle Aktivitäten, die mir damals viel bedeutet haben, bedeuten mir nun nichts mehr. Habe ich doch wieder Depressionen? Aber warum?
Eigentlich gibt es doch gerade nicht etwas Gravierendes …oder doch?
Ist das alles Zuviel?
Ich weiß es nicht!
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