Das unsichtbare Kind Teil 1

Wir haben Angst

Wir haben Angst vor dem Tod, wir haben Angst vor der Trennung, wir haben Angst vor dem Nichts. Wenn wir aber tief schauen, erkennen wir den unaufhörlichen Wandel der Dinge und verlieren allmählich unsere Angst.
Thich Nhat Hanh

Wie alles Begann

Wie ein Schatten legte sich Schwere und Traurigkeit über viele deutscher Städte zu jener Zeit.

 In tiefster Not und Kälte im zweiten Weltkrieg 1944, gebar Mathilde ihr zweites Kind. Selbst von Angst und Zweifel zerfressen, stand sie das Martyrium durch. Was, sollte nur aus dem Kind werden, fragte sie sich. In jenen Moment als die schweren Bomber Flieger über die Dächer sausten.

Ihr erstes Kind Werner war am plötzlichen Kindstod gestorben, er wurde gerade mal vierzehn Tage alt. Seitdem besuchte sie ihn jeden Tag auf dem Friedhof. Ihr Mann hielt zu ihr und betrachtete sie Liebevoll und zärtlich. Das war in diesem Moment auch ihr einziger Halt, als sie mit dem ungeborenen Kind im Mutterleib in den Keller mussten, als die Sirenen im Dorf Fliegeralarm schlugen. Es waren vielleicht noch etwas über drei Wochen dann sollte sie ihr Kind bekommen. Bis dahin musste sie Todesängste durchstehen, wenn auch nicht viel auf einem Dorf passieren würde, dennoch die Angst war immer da. Mathilde, war sehr sensibel und feinfühlig spürte sofort, wenn etwas nicht stimmte. Und so nahm sie alle Fäden in die Hand um alles rechtzeitig zu Planen. Es gab es auch eine Zeit da legte sich das Grau, das draußen war, auch auf ihr Gemüt. Ihr herzliches Lachen verstummte. Fortan konnte sie die Liebe in ihrem Herzen nicht mehr zeigen. Und nun war es so weit, das kleine Mädchen wurde geboren und zunächst waren alle Augen auf sie gerichtet.

Rita wurde am 3.10.1944 im Krieg geboren, trotz allem haben es die beiden geschafft mit Armut ihre Kinder aufzuziehen und zu erziehen. So sollte ihr Leben glücklich gesund und zufrieden werden.

Etwas unheimlich… und nichtsahnend machte man sich auf dem Weg in ein neues Leben. Glück, Zusammenhalt und Traurigkeit, Freude, Tränen und Verzweiflung…all das gab es zu jener Zeit. Der Krieg war verloren und endlich hatte diese schreckliche Angst ein Ende, sowie der Krieg auch am Ende war, dennoch musste jeder sehen, wie man zurechtkam und es gab nicht viel, Manche waren sehr arm. Die kleine, wuchs in guten Händen auf, Mathilde und Georg taten alles was in ihrer Macht stand. Als das kleine Mädchen schon zwei Jahre alt war, freute man sich an ihrer besten Gesundheit. Die ersten Obstbäume blühten im Garten, Die Vögel sangen und es war ein herrlicher Tag im Mai. Es schien fast so als ob es niemals einen Krieg gegeben hatte. So wunderschön war der Frühling und so dankbar und hell erstrahlte die Sonne. Doch die Erinnerung und die Ängste, die sich im Unterbewusstsein verankerten, die ließen sie nie mehr los.

Das was der Krieg aus den Menschen machte, fesselte, traumatisierte sie und machte die Menschen Kühl in ihren Herzen. Irgendwas verstummte und wurde nie wieder so wie es einmal war.

Der Graue Schleier zog sich durch eine ganze Generation, auch Rita sollte davon nicht verschont werden, nur ging sie später ganz anders damit um.

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Das unsichtbare Kind Teil 1

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Wir haben Angst

Wir haben Angst vor dem Tod, wir haben Angst vor der Trennung, wir haben Angst vor dem Nichts. Wenn wir aber tief schauen, erkennen wir den unaufhörlichen Wandel der Dinge und verlieren allmählich unsere Angst.
Thich Nhat Hanh

Wie alles Begann

Wie ein Schatten legte sich Schwere und Traurigkeit über viele deutscher Städte zu jener Zeit.

 In tiefster Not und Kälte im zweiten Weltkrieg 1944, gebar Mathilde ihr zweites Kind. Selbst von Angst und Zweifel zerfressen, stand sie das Martyrium durch. Was, sollte nur aus dem Kind werden, fragte sie sich. In jenen Moment als die schweren Bomber Flieger über die Dächer sausten.

Ihr erstes Kind Werner war am plötzlichen Kindstod gestorben, er wurde gerade mal vierzehn Tage alt. Seitdem besuchte sie ihn jeden Tag auf dem Friedhof. Ihr Mann hielt zu ihr und betrachtete sie Liebevoll und zärtlich. Das war in diesem Moment auch ihr einziger Halt, als sie mit dem ungeborenen Kind im Mutterleib in den Keller mussten, als die Sirenen im Dorf Fliegeralarm schlugen. Es waren vielleicht noch etwas über drei Wochen dann sollte sie ihr Kind bekommen. Bis dahin musste sie Todesängste durchstehen, wenn auch nicht viel auf einem Dorf passieren würde, dennoch die Angst war immer da. Mathilde, war sehr sensibel und feinfühlig spürte sofort, wenn etwas nicht stimmte. Und so nahm sie alle Fäden in die Hand um alles rechtzeitig zu Planen. Es gab es auch eine Zeit da legte sich das Grau, das draußen war, auch auf ihr Gemüt. Ihr herzliches Lachen verstummte. Fortan konnte sie die Liebe in ihrem Herzen nicht mehr zeigen. Und nun war es so weit, das kleine Mädchen wurde geboren und zunächst waren alle Augen auf sie gerichtet.

Rita wurde am 3.10.1944 im Krieg geboren, trotz allem haben es die beiden geschafft mit Armut ihre Kinder aufzuziehen und zu erziehen. So sollte ihr Leben glücklich gesund und zufrieden werden.

Etwas unheimlich… und nichtsahnend machte man sich auf dem Weg in ein neues Leben. Glück, Zusammenhalt und Traurigkeit, Freude, Tränen und Verzweiflung…all das gab es zu jener Zeit. Der Krieg war verloren und endlich hatte diese schreckliche Angst ein Ende, sowie der Krieg auch am Ende war, dennoch musste jeder sehen, wie man zurechtkam und es gab nicht viel, Manche waren sehr arm. Die kleine, wuchs in guten Händen auf, Mathilde und Georg taten alles was in ihrer Macht stand. Als das kleine Mädchen schon zwei Jahre alt war, freute man sich an ihrer besten Gesundheit. Die ersten Obstbäume blühten im Garten, Die Vögel sangen und es war ein herrlicher Tag im Mai. Es schien fast so als ob es niemals einen Krieg gegeben hatte. So wunderschön war der Frühling und so dankbar und hell erstrahlte die Sonne. Doch die Erinnerung und die Ängste, die sich im Unterbewusstsein verankerten, die ließen sie nie mehr los.

Das was der Krieg aus den Menschen machte, fesselte, traumatisierte sie und machte die Menschen Kühl in ihren Herzen. Irgendwas verstummte und wurde nie wieder so wie es einmal war.

Der Graue Schleier zog sich durch eine ganze Generation, auch Rita sollte davon nicht verschont werden, nur ging sie später ganz anders damit um.

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